Versicherungsmakler sein und Bücher schreiben klingt nicht halb so romantisch wie Schreiner und Schreiber sein – besitzt auch nicht diese klangvolle Alliteration.
Dennoch: Franz Kafka hat bei einer Versicherung gearbeitet, und T.S. Eliot, der größte Dichter des 20. Jahrhunderts, bei einer Bank. Es geht also doch: Man kann in der Finanzbranche arbeiten und die Literaturwelt revolutionieren. Vielleicht auch ich.
Zuerst aber erzähle ich eine Anekdote aus dem Arbeitsalltag.
In unserem Verband mit deutschlandweit fünftausend Maklern gibt es auf der Internetseite ein Frage-und-Antwort Forum für schwierige Risiken. Man glaubt gar nicht, was die Leute alles versichern wollen. Eines Tages ploppte die Frage auf: „Wer weiß, wie man einen Zwingerclub versichert, und welcher Versicherer zeichnet überhaupt so viele Tiere?“
Im Gesamtverband war dies der einzige aufgezeichnete Moment, wo dreitausend Makler synchron gelacht haben. Jemand war so nett und antwortet im Forum: „Lieber Kollege, Ihr Kunde meinte keinen Zwinger und Hunde wollte er auch nicht versichern.“
Ich hätte die Tierchen sicherlich versichert bekommen.
Wer also einen großen Käfig mit ganz vielen Hunden darin hat, die sich entschließen, einen Club zu gründen, meldet sich bei mir. Ich stelle auch keine Fragen.