M wie Nordpol

„Fenster auf, Tür zu, Balkontür auf. Tür auf, Fenster zu, Balkontür auf.“ Was lese ich hier? „Balkontür auf, Fenster auf, Tür zu.“ Was zum Henker…? „Balkontür auf, Tür auf, Fenster auf. Tür zu, Glas kaputt.“ Hä?

Das war vor dreiunddreißig Jahren, und ich habe diese rätselhaften Sätze bis heute nicht vergessen. Der genaue Wortlaut, die Schreibfehler und die willkürliche Interpunktion sind mir entfallen, aber nicht der Text. Was war das? Eine Schadenanzeige, die ich während meines dritten Lehrjahres bei einem großen Versicherer las. Vermutlich sind bereits tausend Schadenmeldungen über meinen Schreibtisch gewandert, die ich allesamt vergessen habe. Diese nicht.

Was ist passiert? Anders formuliert. Zwar ungewollt, dennoch wirkungsvoll. Eigentlich hätten hier drei Wörter gereicht: Glasbruch wegen Durchzug. Kurz und knackig. Zahlung anweisen. So aber hat sich der Kunde in meinem Gedächtnis verewigt.

Mein Schreibtipp zum Sonntag lautet: Banal, aber genial überdauert die Zeit. Wie die Schlagzeile in der Bild: „Wir sind Pabst!“ Als wären wir endlich wieder Fußballweltmeister geworden.

Dann klingelte das Telefon, und ich, behangen mit einer komisch bunten Krawatte und gestreuselt mit Pickel auf der Stirn, sprach mit einem Mann mit ausländischem Akzent, den ich dreimal nach seinem Namen fragte, bis er ihn mir eigenwillig buchstabierte.

„P wie Peter… M wie Nordpol…“

„Sie meinen N wie Nordpol?“

„Nein, M wie Nordpol.“

„N?“

„Nein, M.“

Auch an diesen Dialog werde ich in dreißig Jahren noch denken. Das Geheimnis? Sag’s anders!

Fallen Dir auch geniale Formulierungen ein? Teilen Sie sie mit uns in den Kommentaren. Das wird ein Spaß!

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