“That’s what girls do to boys…”
Helge hatte einen perfekten deutschen Akzent, der jedes „the“ in ein „ze“ verkehrte, und sein „yet“ bekam Flügel und wurde zum „jet“.
Er machte eine Pause der Unsicherheit. Die Augen der Kursteilnehmer bohrten sich gespannt in den großen Abteilungsleiter.
„…under the table…“
Die Augen weiteten sich, rundeten sich. Eine Atempause, in der jeder den Atem anhielt.
„…with their hands.“
Eine Sekunde der Stille explodierte zu einem Sturm. Lachen. Prusten. Jauchzen.
Nur Helge schaut uns unschuldig an mit einem verlegenen Lächeln.
Als Englischtrainer begann ich die Stunde mit kleinen, würzigen Vokabeltests. Eine Form davon war die Wortpantomime. Man erklärt ein Wort, ohne es zu benennen. Und Helge hatte die Aufgabe „to pinch“ zu erklären, übersetzt: kneifen.
Noch heute, wenn ich über dieses Wort stolpere, zupft etwas an meinen Mundwinkeln und zieht sie nach oben.
Aber noch mehr als das.
Heimlich habe ich mit alten Erinnerungen Pantomime gespielt. Es ist ganz einfach. Man erklärt sich die Vergangenheit mit anderen Worten, ohne die Ereignisse selbst zu benennen. Würde ich sie dann noch wiedererkennen und erraten? Immer, wenn ich das tue, geschieht etwas. Die anderen Worte tun etwas mit mir. Das einst Traurige bringt mich zum Lachen, und das damals Lächerliche verdient dann eine Träne. Das hängt davon ab.
That’s what words do to you…
…under the table…
…with their magic of meaning.
Probiere es einmal aus.