Chaos und Kultur

Das Gegenteil von Kultur ist das Chaos, und letzteres ist nur einen Fingerbreit tief entfernt.

Viele Jahre des Friedens machen es schwer, sich das Gegenstück zur Kultur vorzustellen, die mehr ist als Kunst, Wissenschaft und Volksfeste, sondern zuvorderst eine geordnete Welt.

Das Chaos kennen wir aus Netflix-Zombieserien und seit zwei Jahren leider auch aus der Ukraine. Wenige könnten sich vorstellen, in einer Welt aufzuwachen, die keine Sicherheit mehr bietet, wo nichts mehr verlässlich ist und man um sein Leben bangen muss. Dieser Zustand wäre für niemanden lange aushaltbar.

Auch wenn Kultur viel mehr bedeutet, so ist sie vor allem eine Bastion gegen das Chaos. Wir erwarten, dass die Busse fahren, der Arzt uns behandelt, die Polizei uns beschützt, die Feuerwehr uns rettet, das Restaurant uns Mahlzeiten serviert, Geschäfte Lebensmittel bereitstellen, usw.

Wir haben ein System entwickelt, in dem zahllose Rollen ausgefüllt werden müssen, damit wir nicht wieder im Chaos landen. Und viele erfüllen ihre Rolle rund 8 Stunden pro Tag. Weigert sich eine Gruppe, dies zu tun, dann nennen wir das Streiken und erleben, dass Flugzeuge nicht fliegen und Bahnen nicht fahren.

Nach dieser langen Einleitung komme ich zu meinem eigentlichen Gedanken:

Wie kann Authentizität – abgesehen von wenigen Ausnahmen – gelebt werden, wenn doch alle Arbeitenden eine Rolle ausfüllen müssen, damit der Laden läuft? Ich behaupte, dass dies innerhalb einer Kultur nicht oder nur sehr begrenzt funktioniert.

Das ist meine These, und ich lade dich ein, mich in den Kommentaren zu kritisieren und deine Sicht der Dinge darzustellen.

Ich bin gespannt!

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