Seit Covid verbringen wir mehrere Wochen am Stück in unserer Ferienwohnung im Harz, wo wir tagsüber im Homeoffice arbeiten und abends die Wälder erkunden.
Es ist jedes Mal ein Ausbruch aus der Metropole hinein in eine Miniatur. Mich fasziniert die Überschaubarkeit des Ortes und damit die des Lebens.
Mein Nachbar Volker ist ein Urgestein, 85 Jahre alt. Er behauptet, sämtliche Straßen im Dorf zu kennen, und ich fragte ihn scherzhaft: „Alle drei?“ Zu jeder Person hält er eine ausgedehnte Lebensgeschichte parat. In Hamburg kenne ich meine Nachbarn kaum, obwohl wir schon seit Jahrzehnten nebeneinander wohnen.
Während Volker und ich gemächlich zum Restaurant schlendern und sein Gehstock auf den Boden klopft, scheint es so, als wäre das Kleine in Wirklichkeit das Große – so, als wüchse die Welt, während sie schrumpft.
Wie sieht es bei Dir aus? Wie groß oder klein ist Deine Welt?