Wunsch- und Sinnmaschinen

Sigmund Freud prägte den Begriff der “Wunschmaschinen”.

Wir sind nicht wunschlos glücklich, sondern wünschend glücklich.

Dieser Gedanke ließ mich nicht los. Und so entstand der sonderbare Titel “Sinnmaschinen” – spontan, wie eine Offenbarung, die sich jedoch erst im Schreiben vollständig erschloss.

In meinen Geschichten wird tief im Inneren nach Sinn geschürft, und sie sind in einer außergewöhnlichen Sprache gebunden.

Ein tiefer Höhlengang, der in verborgene Welten führt…



Buchauszug:

Vor seinem inneren Auge tanzte sein Oheim mit kindischer Leidenschaft vor einer Lokomotive, die puffte, qualmte und tutete. Der Mensch war eine Maschine! Wir dampften mit Verlangen, und nichts konnte uns in Schranken weisen. Wir füllten den leeren Äther mit Wünschen und Wollen. Selbst vor dem unendlichen Nichts machten wir nicht Halt. Wie Maschinen pusteten wir Sinn um Sinn in den Äther, bauten darauf Burgen, Paläste und ganze Reiche. Mit Worten und Schweigen erschufen wir gewaltige Bauten, die kein Bulldozer niederreißen konnte. Und hinter unserer Stirn barsten die Wände vor Bedeutung. Sinn! Sinn! Sinn! So pochte es in seinem Kopf, und in der Wüste, wo Gedanken verdursteten, spross eine Oase.

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